Im Ostschweizer Adipositaszentrum (OAZ) am Kantonsspital St.Gallen (KSSG) werden adipöse Erwachsene ganzheitlich abgeklärt und behandelt. In Kooperation mit dem Ostschweizer Kinderspital werden auch Jugendliche und Kinder behandelt. Dabei stehen individuelle Therapieansätze zur dauerhaften Reduktion des Übergewichts im Vordergrund.
Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) haben sich weltweit zu einer Volkskrankheit entwickelt. Laut Statistik des BAG sind 42 Prozent der Schweizer Bevölkerung übergewichtig oder adipös. 11 Prozent der Bevölkerung weisen einen BMI von > 30 kg/m2 auf. Ursache ist vor allem ein Kalorienmissverhältnis. Das Krankheitsbild Adipositas ist jedoch viel komplexer und bedarf der genaueren Abklärung verschiedener Faktoren. Genetische Prädisposition sowie psychische und hormonelle Ursachen können mitverantwortlich für das krankhafte Übergewicht sein.
«Übergewicht kann zu einer Vielzahl von Begleiterkrankungen führen respektive diese begünstigen, was zu einer Verschlechterung der Lebensqualität und der Lebensdauer führt.»
Das Ostschweizer Adipositaszentrum steht seit 1. Januar 2021 unter neuer Leitung. Die Chirurgin Dr. Magdalena Biraima und der Chirurg Dr. Patrick Folie sowie der Endokrinologe Dr. Stefan Aczél setzen auf ein ganzheitliches Behandlungskonzept. Bei komplexen Problemstellungen wird gemeinsam ein auf die Patientin oder den Patienten zugeschnittenes umfassendes medizinisches Behandlungskonzept geplant und umgesetzt. Mittels interdisziplinären Adipositasboards wird ein effizienter Zugang zu spezialisiertem Fachwissen sichergestellt. Wöchentlich tauschen sich die Spezialisten der Endokrinologie, Ernährungsberatung, Chirurgie und Psychosomatik aus.
Anhand von neusten medizinischen Richtlinien werden Patientinnen und Patienten unter einem Dach von verschiedenen Fachspezialisten behandelt. Per Anfang 2021 wurde das Ostschweizer Adipositaszentrum erweitert. Neu können nicht nur am Standort St.Gallen, sondern auch in Grabs Patientinnen und Patienten abgeklärt, chirurgisch versorgt und anschliessend nachbetreut werden. Bei unvorhergesehenen Verläufen kann auf die Intensivversorgung, den 24-h-bariatrischen Notfalldienst und die Herzspezialistinnen und Herzspezialisten zugegriffen werden. Einen weiteren Vorteil sieht Dr. Magdalena Biraima in der konstanten Betreuung durch dieselben Fachkräfte vor, während und nach dem chirurgischen Eingriff.
«Bei einem sehr hohen BMI über 35 und gescheiterten konservativen Therapien ist die chirurgische Therapie eine erfolgsversprechende Option für eine nachhaltige Gewichtsreduktion. Insbesondere in Bezug auf Begleiterkrankungen wie Diabetes und Hypertonie», erläutert Dr. Magdalena Biraima. Internationale Studien besagen:
«Eine frühe ganzheitliche Abklärung und Behandlung in einem Adipositaszentrum ermöglicht, nicht nur das Gewicht, sondern alle Faktoren anzugehen, die Begleiterkrankungen begünstigen.»
Ja:
Nein:
«Bildung eines interkantonalen Netzwerkes zum regelmässigen fachlichen Austausch und Wissenstransfer zwischen den Spitälern. Somit gewähren wir eine hohe Qualität in der Patientenversorgung», lautet die Vision des neu gegründeten Ostschweizer Adipositas Netzwerkes. Dabei handelt es sich um eine Kooperation der Spitäler Kantonsspital Chur, Kantonsspital Frauenfeld und Kantonsspital St.Gallen. Nebst kontinuierlichem Wissensaustauch und gemeinsamem Adipositasboard wird ein bariatrisches Weiterbildungsnetzwerk betrieben.
Adipositas und deren Behandlungsmöglichkeiten – erfahren Sie mehr im Film.
Tel. +41 71 494 37 37
adipositaszentrum@kssg.ch
Wichtig: Bereits getätigte Abklärungen durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt fliessen in die Abklärung und die Therapie ein.