Um die Qualität in der Versorgung von Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen weiter zu erhöhen, wurde am 1. Januar 2021 das interdisziplinäre Gynäkologische Krebszentrum gegründet. Im Juni 2021 erfolgte die Zertifizierung nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Ein Gütesiegel, das Vertrauen schafft und eine optimale Behandlungsqualität garantiert.
Das Kantonsspital St.Gallen behandelt jedes Jahr zahlreiche Patientinnen mit malignen Erkrankungen der inneren und äusseren weiblichen Geschlechtsorgane oder mit Vorstufen davon. Die Begleitung der Patientinnen erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit den zuweisenden Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie den Hausärztinnen und Hausärzten; von der Diagnosestellung über die Therapie bis hin zur regelmässigen Nachsorgekontrolle.
Jede Patientin im Gynäkologischen Krebszentrum wird am interdisziplinären Tumorboard vorgestellt. Die Expertise der Spezialistinnen und Spezialisten aus verschiedenen Fachdisziplinen ermöglicht die Festlegung eines auf jede Patientin zugeschnittenen Behandlungskonzepts. In Absprache mit der Patientin und unter Einbezug der zuweisenden Ärztin oder dem zuweisenden Arzt erfolgt dann die Festlegung der bestmöglichen Therapie.
«Höchste Qualität in der Krebsbehandlung verlangt viel Erfahrung, die wir dank hohen Fallzahlen gewährleisten.»
Rund 70 bis 80 Prozent der sexuell aktiven Frauen sind von einer Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV oder HP-Viren) betroffen. Meistens bleibt diese unbemerkt und heilt in der Regel innert 18 bis 24 Monaten ab. Bei 10 bis 15 Prozent der Infizierten kann aber der Virus persistieren und zur Entstehung einer Dysplasie führen. Zusätzliche Faktoren begünstigen, dass sich das Virus in das Genom der Zelle integriert und diese mutiert, was eine Zellveränderung bewirkt. In einigen Fällen können diese Zellveränderungen im weiteren Verlauf zum Gebärmutterhalskrebs führen. Schutz vor einer Ansteckung bildet die HPV-Impfung. Sie sollte möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen, damit ein optimaler Schutz besteht.
Ziel der Dysplasiesprechstunde ist es, auffällige Befunde, die im Rahmen der Krebsvorsorge festgestellt wurden, abzuklären. Die Durchführung erfolgt immer von Fachärztinnen und Fachärzten mit spezieller Ausbildung im Bereich der Kolposkopie. Da Veränderungen auch am Enddarm vorkommen, arbeitet das Gynäkologische Krebszentrum interdisziplinär mit der Chirurgie im Rahmen deren Sprechstunde AIN (anale intraepitheliale Neoplasie) zusammen.
«Die HPV-Impfung ist der beste Schutz gegen die sexuell übertragbare Infektion mit humanen Papillomaviren und ihre möglichen Folgen wie etwa Gebärmutterhalskrebs.»
Dr. Alexander Markus, Leiter Gynäkologisches Krebszentrum, berichtet darüber, wann Zuweisende ihre Patientinnen ins Gynäkologische Krebszentrum schicken sollen und welchen konkreten Vorteil die Patientinnen haben. Ebenso erzählt er über den Schlüssel einer guten Zusammenarbeit mit den Zuweisenden.
Online:
www.kssg.ch/gyn-krebszentrum
Schriftlich:
Gynäkologisches Krebszentrum
Rorschacher Strasse 95
9007 St.Gallen
Telefonisch:+41 71 494 20 05
gyn-krebszentrum@kssg.ch
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 08:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 17:00 Uhr