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Das Rektumkarzinom – oft als Hämorrhoiden fehlgedeutet

Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung in der Schweiz. Von den jährlich etwa 4’500 Neuerkrankungen betreffen knapp 1’500 den Mastdarm. Bei einer frühzeitigen Diagnose per Dickdarmspiegelung und mit einer fachgerechten Therapie ist dieser Krebs heilbar.

Blut im Stuhl wird häufig als Hämorrhoiden interpretiert und behandelt. Allerdings ist dabei immer eine Dickdarmspiegelung empfohlen, um eine der häufigsten und leicht zu diagnostizierenden Krebserkrankungen auszuschliessen beziehungsweise frühzeitig zu entdecken. Weltweit werden etwa 1,5 Millionen Menschen jährlich neu mit Dickdarmkrebs diagnostiziert, ein Drittel davon im Mastdarm. Viele Betroffene können bei entsprechender interdisziplinärer Expertise geheilt werden. Besonders herausfordernd ist die Behandlung bei Mastdarmkrebs, der knapp an den Schliessmuskel heranreicht.

Hohe Kompetenz für Kolorektale Chirurgie

In der Schweiz wird auf Grund der komplexeren operativen Behandlung und zur Verbesserung der Ergebnisse die Anzahl der Spitäler, die Mastdarmkrebs behandeln dürfen und sollen, per Januar 2024 auf 15 reduziert. Das Kantonsspital St.Gallen gehört seit vielen Jahren mit dem Schwerpunkt in Kolorektaler Chirurgie dazu. Die Chirurgie gehört mit der grössten Dickdarmchirurgie der Schweiz auch international zu den führenden Kliniken. Darmchirurgen aus der ganzen Welt kommen nach St.Gallen, um moderne Techniken in der Darmkrebsbehandlung zu lernen oder sich beim grössten Dickdarmkongress, dem European Colorectal Congress, fachlich auszutauschen.

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PD Dr. Walter Brunner, Leiter Kolorektale Chirurgie, bei einer Mastdarmkrebsoperation kombiniert laparoskopisch – transanal mittels 3D-Technik

Innovative Methoden

Neue Operationsmethoden ermöglichen den Zugang mit kleinen Schnitten. Die Fachärzte der Kolorektalen Chirurgie am KSSG operieren bereits standardmässig minimalinvasiv. Sie bieten federführend den transanal kombinierten Zugang sowie die roboterassistierte Chirurgie an. Falls ein künstlicher Darmausgang – vorübergehend oder selten auch bleibend – erforderlich wird, kann ebenso eine sehr gute Lebensqualität erreicht werden.

Inzwischen kann in manchen Fällen durch spezielle Operationstechniken ohne höheres Risiko ganz auf den künstlichen Darmausgang verzichtet werden.

Interdisziplinäre Expertise für individuelle Therapie

Die Behandlung wird auf jede Patientin und jeden Patienten gezielt zugeschnitten. Im interdisziplinären Tumorbord besprechen Fachärztinnen und Fachärzte der Viszeralchirurgie, Radiologie, Gastroenterologie, Pathologie und Radio-Onkologie die optimale Therapie und Vorbereitung. Von der lokalen Exzision in sehr frühen Stadien über die alleinige operative Mastdarmentfernung zur neoadjuvanten Radiochemotherapie mit nachfolgender Operation oder sogar Watch-&-Wait-Strategie stehen heute einige Therapieoptionen zur Verfügung. Am KSSG werden viele komplexe Fälle behandelt, bei denen das operative Vorgehen auch mit der Urologie, Gynäkologie

Weitere Informationen HSM-Auftrag Tiefe Rektumresektion:
www.fedlex.admin.ch/eli/fga/2023/1808/de

Öffentlicher Vortrag Dickdarmkrebs

Dienstag, 6.2.2024
Moderne chirurgische Therapie als eine der häufigsten Behandlungsmöglichkeiten
www.kssg.ch/vortrag-dickdarmkrebs

Informationsfilm Darmstoma

Was ist das und wie lebt es sich damit?

Save the Date

European Colorectal Congress
1. – 4. Dezember 2024
www.colorectalsurgery.eu

Kontakt

Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Endokrin- und Transplantationschirurgie www.kssg.ch/chirurgie
+41 71 494 62 63

Darmkrebs – Gsund dihei Blickpunkt