Die Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie führt den jeweils optimalen operativen Hauteingriff gemäss Befund nach den neusten Methoden der Dermatochirurgie durch. Hauptsächlich wird dabei Hautkrebs behandelt. Zusätzlich bietet die Klinik diagnostische Eingriffe, Exzision gutartiger Hautbefunde sowie dermatologische Laserbehandlungen, Wundbehandlungen und Nagelchirurgie an. Dabei kommt auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kliniken des KSSG zum Tragen.
Beim weissen Hautkrebs und einigen anderen Hauttumoren hat sich vielerorts das schnittrandkontrollierte Mohs- und Slow-Mohs-Verfahren durchgesetzt. Diese Krebsformen haben die Eigenschaft, teils mit feinen Ausläufern zu wachsen. Deshalb zeigen diese Tumorarten oftmals keine klinisch klar abgrenzbaren Ränder, was die Wahl der operativen Schnittführung schwieriger macht. Zunächst wird der genaue Hautkrebstyp mittels Biopsie bestimmt, um anschliessend das OP-Verfahren genau planen zu können. Mit dem schnittrandkontrollierten Verfahren kann der Tumor dann mittels 3D-Histologie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie des Kantonsspitals lückenlos dargestellt werden. Direkt nach dem Eingriff werden die Geweberänder histopathologisch zu allen Rändern hin sowie in die Tiefe untersucht. Finden sich Tumorreste an den Schnitträndern, wird gezielt an diesen spezifischen Randstellen nachgeschnitten. Diese Methode ist besonders geeignet für ästhetisch anspruchsvolle Stellen wie beispielsweise das Gesicht oder den Kopfbereich. Sie ist sehr präzise, verkleinert das Rückfallrisiko signifikant und vermeidet unnötig grosse Hautoperationen und Narbenbildungen.
Schon rund zehn Jahre hatte sie an der Wange einen Pigmentfleck, der vor einem Jahr grösser geworden war: N. G. machte sich Sorgen und kontaktierte ihren Hausarzt, der sie an die Dermatochirurgie am KSSG überwies. Die Hautkrebsdiagnose war ein Schock. N. G. war froh, dass Abklärungen, Operation und Nachsorge an einem Ort in der Dermatologie KSSG durchgeführt werden können.
Verdächtige Leberflecken wie bei N. G. werden in der Regel operativ entfernt. Anschliessend folgt der Laborbefund: Bei dieser Patientin wurde schwarzer Hautkrebs diagnostiziert, ein Nachschnitt war gemäss Leitlinie nötig. Diese Methode hat sich etabliert, weil mit einer hohen Sicherheit gewährleistet werden kann, dass der Tumor komplett entfernt wird. Ab einer gewissen Tumordicke empfehlen wir eine Sentinel- Lymphknotenentfernung, für die wir unsere Patientinnen und Patienten zur Wiederherstellungschirurgie oder in die Hals-Nasen-Ohrenklinik überweisen.
«Die Melanom-Entfernung ist ein Eingriff, den wir oft durchführen. Jeder Eingriff, jede Haut, jede Patientin und jeder Patient ist unterschiedlich. Daher ist es wichtig, dass wir Diagnose, Therapie und Nachsorge von Hauttumoren anbieten.»
Bei Frau N. G. konnte als Wundverschluss eine Wangenrotationslappenplastik angewandt werden: Dabei wird beim Schnitt auf die natürlichen Hautlinien und die -beschaffenheit geachtet, sodass die noch vorhandene Wangenhaut optimal verwendet werden kann, um den Wunddefekt zu verschliessen. Die Narbenheilung brauchte einige Zeit, heute – nach sechs Monaten – sind die Schnitte aber kaum noch sichtbar und die Patientin ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die notwendigen Nachkontrollen finden bei der gleichen Ärztin statt, die den operativen Eingriff durchführte.
Sonja Haverkampf leitet den Fachbereich der Dermatochirurgie am Kantonsspital St.Gallen seit 2021. Seitdem ist ein Dermatochirurgie-Team entstanden, das sich mit Leidenschaft und Freude der Hautchirurgie widmet.
Es werden auch seltene Erkrankungen wie Neurofibromatose oder Morbus Hailey-Hailey behandelt. Die meisten Eingriffe können bei Lokalanästhesie durchgeführt werden, teilweise auch mit Tumeszenzanästhesie – einer speziellen Technik, mit der auch sehr grosse Hautareale lokal betäubt werden können. Dadurch ist die Mehrzahl der Eingriffe ambulant möglich.
«Ich bin fasziniert von der Vielfalt der Methoden, den unterschiedlichen Eingriffen, aber vor allem von den Menschen, die ich behandeln darf. Da gleicht kein Tag dem anderen.»
Die Ostschweizer Zentrumsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie bietet Abklärungen und Therapien in folgenden Bereichen an.
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