Sei sie genetisch bedingt oder durch suboptimale Lebensumstände entstanden – Adipositas lässt sich behandeln. Für das Ostschweizer Adipositaszentrum (OAZ) bedeutet das, Patientinnen und Patienten darin zu unterstützen, eine Lösung zu finden, die einen langfristigen Gewichtsverlust ermöglicht. Denn eine Gewichtsreduktion senkt das Risiko von Begleit- und Folgeerkrankungen.
Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die mit eingeschränkter Lebensqualität und hohem Risiko für Folgeerkrankungen (Diabetes, Hypertonie, Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom) einhergeht. Die Weltgesundheits-organisation WHO bezeichnet Adipositas als grösstes chronisches Gesundheitsproblem überhaupt. Auch in der Schweiz hat sich die ungesunde Fettleibigkeit zur Volkskrankheit entwickelt.
Der erste Schritt bei der Behandlung von Adipositas ist eine Therapie ohne chirurgischen Eingriff. Dabei reicht es allerdings nicht aus, nur die verordneten Medikamente einzunehmen. Vielmehr geht es darum, dass Betroffene eine ganzheitliche Sicht auf ihre Lebensweise einnehmen und auch ihre Gewohnheiten in den Bereichen Ernährung und Bewegung bewusst ändern. Mit konservativen Massnahmen schaffen es Betroffene häufig, knapp 10% des Körpergewichts zu verlieren. Die Wirklichkeit zeigt, dass diese Umstellung der Gewohnheiten selten dauerhaft umsetzbar ist. Je nach Übergewicht reichen 10% Gewichtsabnahme nicht aus, um ein gesundes Gewicht zu erreichen.
Die Entscheidung für einen chirurgischen Eingriff fällt ein interdisziplinäres und interprofessionelles Team von Spezialistinnen und Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten gemeinsam mit der betroffenen Person. Auf Basis gründlicher Voruntersuchungen klären sie mögliche Ursachen und Begleiterkrankungen der Adipositas ab. Langzeitergebnisse zeigen, dass nach einer Operation ein durchschnittlicher Übergewichtsverlust um 60% möglich ist.
Am Ostschweizer Adipositaszentrum werden die chirurgischen Eingriffe laparoskopisch vorgenommen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Durchführung der Eingriffe in modernsten, roboterassistierten Techniken. Das bedeutet für die Behandelten weniger Schmerzen und kleinere Narben. Zudem sinkt dadurch das Risiko von Wundinfektionen, Narbenbrüchen und Verwachsungen im Bauchraum.
Das Ostschweizer Adipositaszentrum (OAZ) ist ein Zentrum mit drei Standorten. Die Zusammenarbeit des Kantonsspitals St.Gallen mit dem Spital Grabs und dem Spital Linth, wo neu auch eine bariatrische Versorgung im Aufbau ist, stellt eine optimale Behandlung für Patientinnen und Patienten sicher. Das Referenzzentrum unterhält des Weiteren eine enge Kooperation mit dem Ostschweizer Kinderspital, sodass auch die Behandlung übergewichtiger Kinder und Adoleszenten gewährleistet ist. Vom regelmässigen Wissensaustausch zwischen den verschiedenen Standorten profitieren die Betroffenen unmittelbar. Denn diese finden somit ein entsprechendes Angebot in vertrauter Nähe.
Mittwoch, 29.11.2023
www.kssg.ch/adipositasfortbildung