Das Kantonsspital St.Gallen feiert am 1. Mai 2023 sein 150-jähriges Bestehen – ein guter Grund, die Unternehmensgeschichte in ihrer eindrücklichen Entwicklung Revue passieren zu lassen.
Seit der Gründung am 1. Mai 1873 ist das KSSG als feste Grösse in der Schweizer Spitallandschaft für seine Patientinnen und Patienten da – jeden Tag, rund um die Uhr. Am 1. Mai 2023, 150 Jahre später, dürfen wir stolz auf diese langjährige Unternehmensgeschichte sein und unseren Geburtstag feiern. Sie als unsere Zuweisenden tragen einen wesentlichen Teil zu diesem Erfolg bei.
Seit der Gründung ist viel passiert und das KSSG hat viele bedeutende Entwicklungen durchlebt. Gerne geben wir Ihnen einen kleinen Überblick über die wichtigsten Meilensteine.
1873 nahmen vier Ärzte den Betrieb des Kantonsspitals St.Gallen auf, das damals lediglich aus vier Abteilungen bestand: einer chirurgischen, zwei medizinischen und einer Augenabteilung. Neben den vier Chefärzten waren noch 44 weitere Personen am KSSG angestellt. Diese kümmerten sich im ersten Jahr um die Versorgung von 895 Patientinnen und Patienten im 200-Betten-Spital.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich nicht nur die Medizin, sondern auch das KSSG weiter. So zählt es heute rund 6’200 Mitarbeitende und über 50 Kliniken, Institute und Kompetenzzentren, die durch interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit medizinische Versorgung auf höchstem Niveau betreiben. Da heute viele Eingriffe ambulant durchgeführt werden können, ist die Bettenzahl mit 684 Stück im Verhältnis nicht so stark angestiegen, wie man es hätte erwarten können. Hingegen beeindruckt die Anzahl der heute betreuten Patientinnen und Patienten: Jährlich werden am KSSG weit über eine halbe Million ambulante und stationäre Besuche verzeichnet.
Dass Patientinnen und Patienten in den Gründungsjahren noch mit Pferd und Kutsche ins Spital gefahren wurden, kann man sich heute nur schwer vorstellen. Nachdem die Stadtpolizei später den Auftrag hatte, Notfallpatientinnen und
-patienten so rasch wie möglich ins Spital zu chauffieren, gab es 1994 einen Paradigmenwechsel im Rettungsdienst: Um lebenswichtige Körperfunktionen schon am Notfallort und während des Transports aufrechtzuerhalten, wurde der Rettungsdienst unter der Führung des KSSG professionalisiert und ausgebaut. Auch heute werden viele Notfälle noch mit dem Rettungswagen ins Notfallzentrum gebracht. Daneben ist auch der Helikopter im Einsatz. Dieser landet heute auf dem Dach von Haus 03B, von dem ein Lift direkt ins Notfallzentrum führt. Weil dieser Landeplatz aber nur aus einer Richtung angeflogen werden kann und zu einem der gefährlichsten der Schweiz zählt, wird er 2029 auf das Dach des neuen Hauses 07A verlegt.
1873
Durch den Einsatz von Pionieren wie Dr. Jakob Laurenz Sonderegger wird aus dem kleinen Gemeindespital das stattliche Kantonsspital St.Gallen.
1890
Das KSSG erhält als erstes nichtuniversitäres Spital eine Prosektur, wo Leichen seziert werden. Damit werden wichtige Grundlagen für die wissenschaftliche Forschung geschaffen.
1948
Die Anästhesie wird in der Schweiz dank dem Einsatz von Dr. Josef Oberholzer zum eigenständigen Fachgebiet erklärt. 1960 wird Dr. Franz Kern zum ersten Chefarzt für Anästhesiologie am KSSG.
1961
Chefarzt Prof. Dr. Maurice E. Müller setzt am KSSG erstmals einem Patienten eine Hüftgelenkstotalprothese ein – sechs Jahre, bevor es ihm Spitäler im restlichen Europa gleichtun.
1969
Unter der Leitung von Dr. Danko Sege wird am KSSG erstmals eine Niere transplantiert. Weltweit erfolgten derartige Transplantationen erst ab 1980 standardmässig.
1972
Das Wahrzeichen des KSSG, das Haus 04, wächst in die Höhe und thront mit seinen rund 78 Metern über der Stadt.
1979
Die «Zentrale Notfallstation» am KSSG ist die erste interdisziplinäre Notfallstation der Schweiz.
1994
Der Rettungsdienst wird professionalisiert und ausgebaut.
2009
Die Forschungsabteilung wird zu einer Clinical Trials Unit (CTU) zur Beantwortung komplexer klinischer Forschungsfragen ausgebaut. Lediglich sechs Schweizer Spitäler haben eine CTU – das KSSG ist das einzige nicht universitäre.
2011
In der Urologie kommt der vierarmige Roboter «Da Vinci» erstmals zum Einsatz. Er ermöglicht minimalinvasive Operationen mit höchster Präzision.
2018
Der Joint Medical Master wird in St.Gallen eingeführt: ein Masterstudiengang in Medizin, um dem Mangel an ärztlichen Fachpersonen entgegenzuwirken.
2021
Der Chefarzt der Neurochirurgie, Prof. Dr. Oliver Bozinov, behandelt am KSSG erstmals einen Hirntumor mit dem Laserkatheter – eine neue Methode, die europaweit nur wenige beherrschen.
2023
Das Kantonsspital St.Gallen feiert seinen 150. Geburtstag.
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